Oct 14, 2023
Was bedeutet süchtig sein, ab wann ist jemand süchtig und warum werden Menschen überhaupt süchtig? Fragen, die sich in Anbetracht der facettenreichen Konsequenzen einer Sucht aufdrängen. Mit dem Ziel der Wissensvermittlung über Suchtrisiken, der Aufklärung über unterschiedliche Substanzen und Verhaltensweisen mit Suchtpotential, der Förderung des Problembewusstseins sowie der Stärkung einer adäquaten Einstellung zum Thema Sucht, fand am 25. September der schon seit Jahren etablierte Suchtpräventionstag für die Schüler:innen der Stufe 9 am Schillergymnasium statt.
Zunächst beschäftigten sich die Schüler:innen im Klassenverband sowie in Kleingruppen mit Faktoren, die bei der Entstehung einer Suchterkrankung beteiligt sind und mit Verhaltensweisen, die im Kontext von Abhängigkeit stehen können. Es wurde darüber diskutiert, wie man bei sich und anderen eine Suchtgefährdung bemerkt und wie man damit umgehen kann. Außerdem gab es die Möglichkeit, sich über potenziell süchtig machende Substanzen zu informieren. Angeleitet wurde diese Phase von Lehrkräften.
Besonders nachhaltig in Erinnerung wird allen sicherlich der authentische Beitrag von Dr. Erhard Holze und seinem jüngsten Sohn Titus bleiben, die als Betroffene aus der familiären Per- spektive die hoch emotionale Geschichte über den Beginn, den Verlauf und das traurige Ende der Suchterkrankung des ältesten Sohnes Tilman erzählten.
Erhard und Titus Holze gelang es, in der kurzen Zeit auch in der großen Gruppe eine vertrauensvolle Atmosphäre herzustellen, in der die Jugendlichen sehr aufmerksam und empathisch zuhörten, um anschließend reflektierte und offene Fragen stellen zu können. Mehrere SchülerInnen formulierten zum Abschluss ihren Respekt dafür, dass Familie Holze die Kraft hat, ihre traurigen Erfahrungen zu teilen.
Die von Familie Holze gegründete, nach ihrem Sohn und Bruder benannte Tilman-Holze-Stiftung engagiert sich für die Förderung von Drogenberatung, -prävention und -therapie.
Begleitet wurde die Aulaveranstaltung von der Redakteurin Ina Rottscheidt, die im Sender Domradio über die Veranstaltung, Familie Holze und die Stiftung berichtet: https://www.youtube.com/watch?v=NAmW-9wXos4
Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Reflexionsrunde im Klassenverband.
In ihren 98 anonymen Feedbacks betonten die Schüler:innen, wie viel ihnen dieser Präventionstag gebracht hat und dass sie gute Aufklärung über das Thema Sucht und Drogen für sehr wichtig halten.